SEDCARD


Geburtsort: Zürich

Nationalität: Schweiz

Grösse: 165 cm

Haarfarbe: Blond

Augenfarbe: Grün - Braun


Sprachen: CH / DE / E / F / I / GR

Dialekte: Zürcher, Bayrisch, Gebärdensprache

Sportarten: Karate, Judo, Boxen

Tanz: Jazzdance, Ballett


Wohnsitz: Köln und Zürich

Wohnmöglichkeiten: München, Berlin und Hamburg


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„Ich bin Schauspielerin aus Leidenschaft, ich kann und will nichts anderes.
Für mich und meine Arbeit gibt es keinen Unterschied, ob ich mich für eine Rolle, für eine Kinoproduktion, für eine Telenovela oder für eine Theaterproduktion vorbereite.

Die Vorbereitung ist immer die gleiche. Genauso die Zusammenarbeit mit den Regisseuren und Kollegen."

Mein Leben

Isabella Schmid begann ihre Bühnen-Laufbahn bereits als Vierjährige „Damals wollte ich wie mein älterer Bruder im Kindertheater Metzenthin mitwirken und wurde sogleich als Stern von Bethlehem im Krippenspiel für das Grossmünster eingesetzt. Text musste ich noch keinen vortragen, jedoch die drei Könige durch die ganze Kirche führen. Den vernichtenden Blick meiner Regisseurin und Lehrerin Rosmarie Metzenthin werde ich nie vergessen. Er verriet mir, dass ich in meiner Rolle versagt hatte, weil ich zu früh los spaziert war. Ich lief tapfer mit dem Stern in der Hand die Treppe runter und musste an der Regisseurin in der ersten Reihe vorbei An Ihrem Blick bemerkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Ich drehte mich um und die drei Könige standen immer noch oben an der Treppe. Sie folgten mir nicht. Da spürte ich: uuu ich hab einen Fehler gemacht. Ich wollte keinen Schritt weiter laufen und bin stehen geblieben“

“Das war für mich der Ansporn, es in Zukunft besser zu machen”, schmunzelt Isabella Schmid. Fortan fühlte sie sich jedoch im Ballett wohler als bei der Schauspielerei. „Bei der Schauspielschule Metzenthin hatten wir eine tolle Ballettlehrerin. Als ich elf Jahre alt wurde, musste sie mir jedoch klar machen, dass ich es, nicht aus technischen Gründen, sondern aus körperlichen Gegebenheiten, nicht zur Primaballerina schaffen würde.“ Deshalb kehrte Isabella Schmid zurück in den Schauspielunterricht. „Die Bühne bedeutete mir alles und so trainierte ich drei mal die Woche, neben dem Tanz, die Schauspielerei.“ Es folgte eine intensive Ausbildung in Sprech- und Atemtechnik, Pantomime und im Rollenstudium, sowie im Jazztanz. „Denn ob mit oder ohne Ballett, ich wollte unbedingt auf der Bühne stehen“, erinnert sich Isabella Schmid.

Doch ganz auf die Schauspielerei zu setzen, liessen die Eltern nicht zu. Also lernte Isabella Schmid „noch etwas Anständiges“ und entschied sich für die nicht allzu lang dauernde Ausbildung zur Arztgehilfin. Ihr arbeitgebender Arzt entpuppte sich als ehemaliger Präsident der „Gesellschaft der Freunde des Schauspielhauses“. „Ich hatte also sein vollstes Verständnis für meine Leidenschaft. So ermöglichte er mir, jeweils bei den ersten Theaterengagements am Morgen zu arbeiten und am Nachmittag an Theaterproben teilzunehmen. Ich ergatterte damals in den Kammerspielen Seeb eine Hauptrolle in Jean Genets „Die Zofen“ und kurz darauf  die Hauptrolle der Bettina im Musical „Hotel Happy End“ im Bernhardtheater.“Da ihr die Patienten der Arztpraxis schnell ans Herz gewachsen sind, blieb sie dem Arzt trotzdem einige Jahre erhalten.

Engagement auf Engagement

Es folgten Engagements an namhaften Theatern

Nach zahlreichen Theater- und einigen TV-Rollen landete Isabella Schmid, durch anraten eines Schauspielkollegen, in München. Nach einer dreimonatigen Weiterbildung, unter anderem mit intensivem Sprachtraining, wollte sie wieder nach Hause.
„In Zürich kamen die Anfragen für einige Hauptrollen rein, in Deutschland war keines der versprochenen Engagements zu einem Vertrag gekommen. “ Die Koffer waren bereits gepackt, als Regisseur Tom Pröve auftauchte und sie unbedingt für seinen TV-Film „Das Schwurgericht“ an der Seite von Thekla Carola Wied engagieren wollte.

Der Start in Deutschland war schwer.

Um in Deutschland bleiben zu dürfen, musste Isabella eine Aufenthaltsgenehmigung und eine Arbeitsgenehmigung haben. Die bekommt man für befristete Schauspielerverträge nicht. So arbeitete sie hart nachts in der Bar „TIGERS“ als Kellnerin und wurde so in Deutschland weiter geduldet. Abends von 18:00 Uhr bis 05.00 Uhr arbeitete sie fortan in der Bar und am Morgen stand sie vor der Kamera, aus den drei Monaten München wurden vier Jahre.

Der grosse Durchbruch

Durch eine Casterin in München, kam die Anfrage für die Rolle der Blondine Lollo Kühne in der Serie „Hinter Gittern“ für RTL.
„Ich erinnere mich noch, wie mir Produzenten und Regisseure von dieser Serie abgeraten haben. Das werde die schlechteste, billigste Serie, die es je in Deutschland gegeben hätte. Das Thema wäre absolut uninteressant und zum Scheitern verurteilt. “Aber ich wollte mehr, ich wollte nicht mehr nachts in der Bar stehen. Ich sah in der Serie auch die Möglichkeit, fest in Deutschland bleiben zu können und in einer Serie weiter an meiner Schauspielerei zu arbeiten. Ich fand das Rollenprofil von Lollo als blondes, naives Mädchen, das im Knast durch ihre Erfahrungen erwachsen wird, durchaus spannend und vielversprechend.“
Sie packte ihre Koffer und es folgten über zehn Jahre Berlin mit unzähligen Theater- und Film-Engagements.

Kino, Theater, TV-Serien, TV-Filme
In den 30 Jahren Berufserfahrung zählen zu Isabella Schmids Lebenslauf viele unterschiedliche Genres von Drama über Komödie, bis hin zu Liebesgeschichten.
10 Kinofilme, in Hauptrollen von 8 TV-Serien (alle Folgen der Serien zusammengerechnet werden alleine über 420 Folgen gezählt)
Mehr als 30 TV-Filme und über 50 Theaterproduktionen (Hauptrollen).

Die bekanntesten Figuren
In all den Jahren schlüpfte Isabella Schmid in unzählige Rollen, beispielsweise in jene einer Polizistin in der Krimiserie „Polizeinotruf 110“ (dem Pendant zu „Tatort“ ) oder in jene der Lollo Fuchs, der TV-Serie „Hinter Gittern – der Frauenknast“.
Es folgten die Comedy-Serie „Das Amt“ an der Seite von Jochen Busse als Silvia Meier, „Lena – Liebe meines Lebens“ als Gaby Keller, „Best Friends“ als Lehrerin Rosmarie Roth, oder „Die Rosenheim-Cops“
Zuletzt dreht Isabella die SAT 1. Dramedy „Die Läusemutter“ als Ursula Bosch.
Parallel stand sie auf der Bühne für Schweizer- und deutsche Theaterproduktionen.

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„Immer wieder werde ich gefragt, warum ich mich von Kino, zu Telenovela, über Theater bewege und mich nicht auf eine Sparte konzentriere.

Das wäre am Ende nicht wirklich karrierefördernd.

Ich bin Schauspielerin aus Leidenschaft, ich kann und will nichts anderes sein. Es macht keinen Unterschied, ob ich mich für eine Rolle für eine Kinoproduktion oder für eine Telenovela oder für eine Theaterproduktion vorbereite. Die Arbeit ist die gleiche. Ebenso die Arbeit mit den Regisseuren und Kollegen. Natürlich gibt es unterschiedliche Niveaus, auch von Kolleginnen und Kollegen, aber wenn ich meinen Beruf und meine Rollen ernst nehme, macht es keinen Unterschied in welcher Sparte ich meine Schauspielerei ausführe.

Ein Automechaniker sagt ja auch nicht: Ich repariere nur einen Jaguar oder Porsche, und ein VW kommt mir nicht ins Haus. Er hat sein Handwerk gelernt und manchmal ist ein alter verrosteter VW vielleicht die grössere Herausforderung als ein chicer Wagen.

Mir hat es auf jeden Fall nicht geschadet, im Gegenteil. Wer arbeitet, lernt und kann sich verbessern, wer sich zu schade ist, bleibt irgendwann auf der Strecke.“


 

Fragen

Was geht in Ihnen vor, wenn Sie auf der Bühne oder vor der Kamera stehen?

Es sind stets Grenzerfahrungen: Schaffe ich es, komplett in die Rolle einzutauchen? Was meint der Regisseur? Wie reagieren die Zuschauer?

In solchen Momenten bin ich voller Adrenalin. Doch ich mag diesen Kick. Schauspielerei ist eine Sucht. Im Moment des Auftritts haben persönliche Probleme wie Liebeskummer oder eine Grippe keinen Platz.

Da hilft mir die Routine, eine Figur zu verkörpern.

Ich lernte, mein Privatleben oder meine Umgebung völlig auszublenden.

Ich liebe es, alles zu vergessen und mit der Figur eins zu sein. 



Mama Moll aus dem Kinofilm „Papa Moll“ ist eine der verrücktesten Figuren, die sie gespielt haben.  Wie muss ich mir die Dreharbeiten zum Kinofilm „Papa Moll“ vorstellen?

Das war ein grosser Spielplatz, jeden Tag. Regisseur Manuel Flurin Hendry hat mich dazu aufgefordert, total überdreht zu spielen. Sowohl mit meiner Stimme, als auch mit vollem Körpereinsatz. Stefan Kurt, der den Papa Moll dargestellt hat,  und ich waren während den Dreharbeiten manchmal etwas unsicher, ob diese Art unseres Spiels nicht übertrieben oder gar lächerlich wirken könnte. Manchmal dachte ich, das wird der grösste Flop meines Lebens. Während des Bergfestes, (so  nennt man die Feier, die in der Hälfte des Drehs veranstaltet wird)  sassen wir händchenhaltend vor der Leinwand, um uns die ersten Szenen anzusehen. Und dann die Erleichterung: Wir lachten Tränen. Es war das erste Mal, dass ich nicht an meiner Figur rumnörgeln wollte, sondern ganz einfach Spass an den ganzen Szenen hatte. Die Arbeiten an „Papa Moll“ haben mir die Freude an meinem Beruf zurückgegeben. Nicht zuletzt auch wegen der tollen Zusammenarbeit von Stefan Kurt und Manuel Flurin Hendry.

Welche Träume und Wünsche haben Sie?

Ich möchte wieder vermehrt in meiner Heimat und in meiner Muttersprache drehen. 

Ich glaube, es ist schön und schwer zugleich, in der eigenen Muttersprache gut zu sein, weil die Rollen dann doch noch persönlicher werden. Deutsch ist inzwischen meine zweite Muttersprache. Schweizerdeutsch ist aber nochmal etwas anderes. 

Die Arbeit an den Sets von Schweizer Produktionen ist sehr besonders: Das Kuddelmuddel aus allen Landessprachen und die wunderbaren Drehorte ist herrlich. Dazu kommt, dass ich in der Schweiz von der Filmbranche als Schauspielerin noch etwas stiefmütterlich behandelt werde im Vergleich zu Deutschland. 

In Deutschland vertrauen mir die Regisseure und Produktionen die vielfältigsten unterschiedlichsten Rollen an. In der Schweiz ist das in der Theaterwelt genauso, im Film sind sie noch etwas zögerlich.

Aber das kann sich ja noch ändern. Vielleicht bin ich dann irgendwann die liebe Oma, oder wie die grossartige Stefanie Glaser mal gesagt hat: “Weisst Du Isabellachen, ich spielte die grössten und schwersten Rollen, aber keiner hat sich dafür interessiert. Jetzt mit 80 Jahren bekomme ich Preise, aber nicht für meine schauspielerische Leistung, sondern für meine Falten.”

Also; ich habe noch eine grosse Zukunft vor mir.